Die Stille Post mit dem Unterbewusstsein

Dass unsere Glaubenssätze – unsere mentalen Programmierungen – eine große Bedeutung für unser Leben haben, ist ja jedem bekannt. Doch ich mache immer wieder die Erfahrung, auch mit mir selbst, wie vielschichtig dieses Thema ist.

Das Spiel „Stille Post“ kennen ebenso die meisten von uns, haben wir es doch oft in der Kindheit gespielt und über das Ergebnis gelacht. Doch schauen wir uns einmal an, was dies mit unseren Programmierungen zu tun hat:

Wir machen die Erfahrung, dass eine Aussage, durch viele Menschen weitergereicht, nach einigen Schritten nicht mehr mit der ursprünglichen Aussage überein stimmt. Wir machen auch die Erfahrung, dass wir selbst Geschehnisse immer etwas anders wiedergeben, wenn sie einen längeren Zeitraum zurück liegen. Wir selbst ändern uns, unser Gehirn ändert sich, es ist fast so, als wären wie bei der Stillen Post andere Menschen daran beteiligt, die Information weiterzugeben, denn sie ändert sich, immer mehr, oft unmerklich.

Wie oft hast du über Geschehnisse aus deinem Leben gesprochen? Wie oft hast du damit dich programmiert? Welche Dramen, welche prägenden Ereignisse sind dir immer wieder gegenwärtig?

Wenn du das Phänomen „Stille Post,“ d. h. die Veränderung von Information durch Wiederholung, ernst nimmst, dann wird dir bewusst, dass du im Regelfall prägende Ereignisse im Laufe der Jahre abgeändert hast. Meist hast du dabei Schlimmes schlimmer gemacht, tiefer eingeprägt.

Durch das mentale Wiederholen von vergangenen Ereignissen verändern wir unmerklich die gespeicherten Sachverhalte. Wir verändern unsere Historie, und das nicht immer zum Vorteil. Doch selbst wenn wir die Gegebenheiten oberflächlich – also auf der reinen Handlungsebene – positiver gestalten, hilft es uns regelmäßig nicht weiter.

Meist ändern wir unsere Geschichte nicht zu unserem emotionalen Vorteil. Wir haben zu einem bestimmten Ereignis eine emotionale Information, einen Befehl, einen Schwur, eine Verpflichtung gespeichert, die zum Programm wurde, das unser Handeln beeinflusst. Je mehr wir durch die „mentale Stille Post“ unsere Handlungs-Vergangenheit ändern, die ohnehin im Unterbewusstsein abgespeichert wird, desto schwieriger wird es später, die entscheidenen Programmierungsmomente und Emotionen aufzuspüren.

Genau dort, im Unterbewusstsein, liegt aber der Zugang zur Auflösung von Blockaden und die Chancen für Programmierungen, die für uns von Vorteil sind.

Deshalb: Sei achtsam! Je konsequenter wir in der Achtsamkeit sind, desto mehr können wir diesen Stille-Post-Nachteil verringern. Nimm wahr, mit welchen Programmierungen du dein Leben lenkst, welche davon für dich nützlich sind und arbeite daran, die negativen aufzulösen – und zwar bevor sie unter einem Berg aus Stiller Post begraben ist! Wie das geht, lernst du in meinem nächsten Power-Hypnose-Workshop im September.

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