Armut ist vom System gewollt – auch von dir?

„Aber es muss doch Arme geben …“ sagte mir ein Journalist, als ich das Buch Millionaire Spirit herausbrachte. „… wer soll denn sonst die Arbeit machen?“

Dieser Glaubenssatz ist tief verankert. Schon die Kastensysteme in verschiedenen Religionen sorgen dafür, dass bestimmte Arbeiten von einer Kaste verrichtet werden, und dass es unmöglich ist, „seiner“ Kaste zu entfliehen. Das alles sind jedoch historische Gegebenheiten — keine Wahrheiten! In meiner Podcast-Episode zum „Kaiserstaat“ sprach von den Auswirkungen dieser Kastensysteme, die wir bis heute spüren.

Ein einfaches Beispiel: Steuerhinterziehung und deren Bestrafung.

Derzeit lebe ich in der Schweiz. Da muss man auch Steuern bezahlen, aber Steuerhinterziehung mit Gefängnisstrafe gibt es nicht. Die Schweiz ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Kantonen; Könige und Kaiser gab es hier nie. Die Gemeinden werden wie Unternehmen geführt: Mit jährlichem Budget, das von den Bürgern der Gemeinde genehmigt wird. Daraus ergibt sich eine finanzielle Vorplanung, und daraus wiederum der Steuersatz der Gemeinde. Jedes Jahr wird ähnlich einer Aktionärsversammlung gemeinsam überprüft, ob alles im Sinne der Bürger gelaufen ist. Sollte jemand in die Gemeinde ziehen, der viel Steuern zahlt, würde der Steuersatz für die Bürger in Zukunft sinken.

Die Folge? Der Steuersatz ist in der Schweiz allgemein geringer als in Deutschland, doch gibt es kaum Löcher in den Strassen oder baufällige Schulen. Die Steuern sind für die Bürger, und daher geht auch jeder Schweizer mit seiner Gemeinde und seinem Land so um, als sei es sein Eigentum, das er pflegt.

In Deutschland oder Österreich heisst es, dass das Land den Bürgern gehöre. Aber auf der Zell-Ebene ist dies nicht angekommen. „Soll der Staat es doch richten!“ ist ein typischer Satz, der zeigt, dass der Begriff Volkseigentum nicht verstanden wird. Die ganze Öko-Debatte wäre auch anders, wenn wir verstehen, was wir uns selbst antun.

Morphogenetische Felder

Der Biologe Rupert Sheldrake prägte den Begriff der Morphogenetischen Felder: Dies sind Energiefelder. Sie verschwinden nie, jedoch kann man sich aktiv von deren Einfluss lösen.

„Kaiserland“ ist ein starkes morphogenetisches Feld.

Der Kaiser sandte seine Schergen aus, um Steuern einzutreiben. Gezahlt werden musste, ganz gleich, ob der Kaiser das Geld sinnvoll nutzte oder ob er es verprasste. Der Kaiser musste sich niemals rechtfertigen, für welche Orgie oder welchen Krieg er das Geld wollte. Es diente seinem Lebensstil. Deshalb wurde die Bestrafung eingeführt, weil man dem Kaiser etwas wegnahm. Und ist es nicht heute noch so? Als ich studierte, sagte ein Professor, Steuerhinterziehung dürfte solange nicht strafbar sein, wie Steuerverschwendung auch nicht strafbar ist. Recht hat er.

Natürlich will ich damit nicht sagen, dass man Steuern getrost hinterziehen sollte. Doch könnten wir vieles von der Schweiz lernen: Dort dienen Steuern vor allem den Bürgern, quasi der Familie. Und wenn in einer Familie jemand etwas falsch gemacht hat, dann muss er korrigieren … aber dafür kommt er nicht ins Gefängnis. Das gilt übrigens auch in anderen Bereichen in der Schweiz. Bei einer Nichtleistung kann man jemanden nicht gleich in Verzug setzen und draufhauen, das macht man in einer Familie auch nicht. Man klärt erst: Was ist der Grund für das Fehlverhalten? Und fragt sich dann: Müssen wir helfen?

Inspirationen, um uns aus dem morphogenetischen Feld „Kaiserland“ zu lösen, kommen auch aus anderen Ländern. Wenn bei einer westlichen Bank ein Kunde nicht zahlt, klingeln sofort die Alarmglocken. Die Bank fragt sich vor allem: „Wie sichern wir uns vor diesem Nichtzahler ab?“ Eine völlig anderer Ansatz kommt aus Bangladesch. Der Nobelpreisträger Muhammad Yunus gründete dort die Grameen Bank. Wenn dort ein Kunde säumig wird, gehen auch die Alarmglocken an. Aber andere: „Achtung, ein Kunde zahlt nicht! Wie können wir helfen?“

Es gibt viele Beispiele, wie sich das Kaiserland-Feld darauf auswirkt, dass die Bürger noch „Untertanen“ sind. Zum Beispiel die Mindestlohndebatte: Gebt den Sklaven etwas mehr Geld, aber bringt Ihnen nicht andere Gedanken, Gedanken der Freiheit und des Selbstwertes bei. Oder schauen wir uns die Schulausbildung an. Prof. Dueck nennt es eine Ausbildung wie zum amerikanischen Postpferd. Es muss unter jedem Kutscher funktionieren. Und wenn es alt ist, wird es aussortiert.

Armut hat System und ist vom System gemacht! Siehe hierzu auch die Interviews, die ich mit Prof. Muhammad Yunus machte.

Krieg mit System

Auch Krieg hat System und ist vom System gemacht. Oben ein Foto von der Alliance for Peace im mittleren Osten. Und trotz – oder gerade wegen – Armut und Krieg stehen immer mehr Menschen auf und lassen sich nicht unter-krieg-en.

Die Nachrichten berichten kaum darüber, wie viele friedensorientierte Strömungen es gibt. Kein Interesse daran. Waffenhandel ist noch das große Geschäft. Palästina ist arm. Wieviel reiche Muslime gibt es? Wieso ist Arafat als Milliardär gestorben?

Bei den Bürgern kommt nichts an. In Nordirland wurden pro Jahr und Bürger $33 ausgegeben, um Frieden zu erreichen. In Palästina und Israel sind es derzeit lediglich $4, obwohl der Frieden dort eine viel größere Bedeutung für die ganze Welt hat.

Armut hat System! Auch von dir gewollt?

Es geht nicht nur um aktives Verhalten. Es geht auch darum, was du denkst. Was sprichst du im Freundeskreis? Welche Weltsicht hast du? Basiert deine Sichtweise auf Glaubenssätzen oder Fakten?

Morphogentische Felder werden auch von deinen Gedanken gestärkt. Das muss nach außen nicht sichtbar sein.

Früher sagte ich: „Was geht es mich an, was mein Nachbar denkt?“Heute wissen wir: Was er denkt, entscheidet mit über Krieg und Frieden. Zerstörung oder Aufbau. Armut oder Wohlstand für alle.

Sagte nicht der Journalist, wir brauchen doch die Armen …? Deine Gedanken bestimmen nicht nur deine Realität. Sie bestimmen unser aller Realität mit. Denke daran.

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