Wesentlich oder Wichtig? Gefühlte oder wirkliche Dringlichkeit?

Gerade dieser Tage unterhielt ich mich in einer Runde über die sogenannten „wichtigen“ Themen dieser Welt. Und es wurde klar, wie schnell wir spekulieren, vermuten, weil uns wirkliche Informationen fehlen. So schlussfolgern wir aus unseren vorhandenen Vor-Urteilen und bewerten vorschnell und denken, dass wir über Fakten diskutieren.

Müssen wir wirklich immer reagieren und in der Form „mitreden“? Es stellt sich die Frage, ob es wirklich Sinn macht, immer auf den Zug mit aufzuspringen. Selbst wenn dieses Thema ein wesentliches Thema sein mag, ist es fraglich, ob es für uns persönlich wirklich so wichtig ist, dass wir drauflosreden müssen. Es gilt zu überlegen, in wie weit unsere häufig rein spekulativen Beiträge überhaupt Sinn machen.

Yes We DoWarum können wir nicht einfach mal schweigen? Schweigen, nicht im Sinne von kneifen und sich raushalten, sondern schweigen im Sinne von, erst will ich Fakten sammeln, damit ich mir ein wirkliches Urteil erlauben kann. Trauen wir uns zuzugeben, dass wir die Antwort nicht kennen, ja gar nicht kennen können?

Wird nicht Frau Merkel auch immer als Zauderin in der Presse verurteilt? Am Anfang ihrer Karriere fragte sie mal ein Reporter zu einem gerade aktuellen Thema etwas, und sie sagte, sie würde gerne später antworten und sich erst mal genauer informieren und darüber nachdenken. Und schon stand in der Presse, Merkel hat keine Ahnung – macht ihren Job nicht richtig. Ist es nicht eigentlich gut, mal nachzudenken und auch nicht von unseren Politikern immer etwas unmögliches zu verlangen?

In einem Interview wurde die Sängerin Nena gefragt „Wenn dies jetzt aber anders gekommen wäre, wie wäre es dann für Sie geworden?“

Nenas Antwort: „Ich lebe nicht im What-If-Land!“

Nena darf dies ungestraft machen, ganz im Gegenteil, wir bewundern sie noch dafür. In meiner Diskussion kam ich mir eher wie ein Dreamkiller vor, als ich bat achtsam zu sein, wie gerade spekuliert wurde. In diesem Sinne sind dann Träume wirklich Schäume und sollten rechtzeitig erkannt werden.

Und so wundern wir uns oft, dass wir nicht so erfolgreich sind wie gewünscht. Doch wenn wir unseren Computer immer mit Spekulativem, Vermutungen, einfach „unwahren“ Daten füttern, dann kann doch kein wahres Ergebnis herauskommen.

In nahezu allen meinen Consultings und Coachings geht es zu Beginn darum, was wollen Sie, lieber Klient, denn wirklich wirklich. Erst wenn wir dies klar haben, dann wissen wir, was das wirklich wichtigste Ziel ist.

Michael V. Pantalon, Therapeut und Autor, forscht an der Yale School of Medicine und hat in seinen Untersuchungen immer wieder festgestellt, dass es meist 5-mal der Nachfrage nach dem wirklichen Warum bedarf, bis das wirklich, wirklich Gewollte bewusst wird.

Also wäre es doch gut, wenn wir uns nicht gleich mit dem ersten Gedanken zu ernst auseinandersetzen.

Doch wie bzw. was lernten wir in der Schule? Wir lernten, nicht zu hinterfragen. Wir lernten, dass es auf schnelle Antworten und Mitreden ankommt. Mein Mentor Bob Proctor wird ja nicht müde zu betonen, dass wir in der Schule nicht lernen, sondern nur Informationen/Daten sammeln. Lernen bedeute, etwas tiefer zu verstehen, etwas anwenden zu können.

So wurde uns beigebracht, was wesentlich ist. Wesentlich für eine Prüfung zum Beispiel. Aber ist es wirklich wichtig? Oder warum könnte es wichtig sein? Vera Birkenbihl nutzte dieses Beispiel: „333 bei Issos Keilerei.“ Dies haben noch viele im Kopf. Doch wer weiss, was da wirklich los war? Worum ging es? Welche wirtschaftlichen Zusammenhänge?

Und: Ist dieses wesentliche Ereignis der Weltgeschichte eigentlich wirklich wichtig für uns? Die wirklichen Warums wurden nicht diskutiert, die Bedeutung für unser Leben blieb im Verborgenen (sofern vorhanden). Auswendig lernen ist dann reine Zeitverschwendung oder allenfalls ein Gedächtnistraining. Aber leider auch kein gehirngerechtes.

US-Präsident Eisenhower brachte uns die hilfreichen Quadranten mit den Kriterien wichtig/unwichtig und dringlich/nicht dringlich. Vielleicht haben wir in der Schule noch gelernt, wer Eisenhower war, aber dieses machtvolle Werkzeug, um aus der „Sklaverei der Dringlichkeit“ heraus zu kommen, hat es leider nie bis ins Klassenzimmer geschafft.

Die Aussenwelt dreht sich immer schneller, umso wichtiger ist es, die eigene Essenz von Innen heraus zu leben, um nicht mit dem immer stärker werdenden Gefühl der Dringlichkeit das wirklich Wichtige zu vergessen. Doch leben so viele getrieben in der Strömung und beneiden diejenigen, die scheinbar wie ein Fels in der Brandung bei sich sind und auch vermögen, anderen Sicherheit zu geben.

Und nochmals Bob Proctor: Calm down (inside) and speed up (outside)!

Hast du einen klaren Fokus, eine klare Richtschnur, an der du dich ausrichten kannst? Privat, als Familie, als Paar, als Individuum? Beruflich, als Firma, als Mitarbeiter, als Kollege, als Teil des Ganzen?

Kannst du klar unterscheiden zwischen gefühlter Dringlichkeit und wirklicher Wichtigkeit für dich?

Wir brauchen einen Filter, der uns dabei hilft, die für uns/unsere Vision wirklich wichtigen Informationen sichtbar zu machen. Dieser klärende Prozess findet im PurposeFindung statt, und die Teilnehmer sind hinterher regelrecht erlöst.

Wird die von Innen getragene Vision, die auf dem Purpose basiert, sichtbar, dann können die richtigen Zielsetzungen erfolgen, die den positiven konsequenten Fokus ermöglichen.

Sei achtsam und spüre, dann wird dir auch klarer, wofür du deine dir verbleibende Lebenszeit eintauschen möchtest.

Wenn du nicht allein herausfinden möchtest, was dein Purpose, deine Vision ist und vor allem wie man purpose-basiert auch in gutem Wohlstand leben kann (Millionaire Spirit) dann nehme gerne auch an dem dafür entwickelten Workshop Seelenpower teil. Oder buche einen ganz individuellen PurposeFinding Tag.

So oder so, die Lebensfreude ist am grössten, wenn deine Aktivitäten mit deiner Essenz im Einklang sind. Und alles ist leichter machbar als uns in der Kindheit eingerichtet.

Aber wichtig ist, das Wesentliche von dem wirklich Wichtigen, für dich wirklich Wichtigem, zu unterscheiden.

Aller guten Dinge sind drei, daher nochmals Bob: Die Hauptsache ist, das die Hauptsache, die Hauptsache bleibt.

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