Worum geht es uns wirklich im Leben, oder: Worum sollte es uns gehen?

In meinem Leben bin ich schon Menschen, Beziehungen, Ideen und materiellen Gegenständen hinterhergerannt, nur um später festzustellen, dass nicht das eintrat, was ich mir erhofft hatte. Dann begann ich mich zu fragen: Welche Erfahrung wollte ich wirklich machen, und welchem Symbol bin ich stattdessen hinterhergelaufen? Das große Auto hat mich nicht glücklich gemacht, und großer materieller Wohlstand konnte sogar bewirken, dass die eigene innere Leere besonders deutlich spürbar wurde.

Werden wir nicht alle auf eine „Spur“ gesetzt, wie wir sein sollten? Was erstrebenswert ist? Was die Nachbarn über uns denken? Drängt der Gruppendruck uns nicht schon in der Schule zu Markenprodukten, nur um Anerkennung zu bekommen oder Liebesmangel auszugleichen? Kurz: Symbole anzuhäufen anstatt dem Eigentlichen, dem Purpose zu folgen?

„Von Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Produkte, die wir nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen.“

Dieser Satz zeigt deutlich, was viele von uns tun – und was ich früher tat. Ich hatte ein Bürohaus errichtet, an bester Adresse und mit teuren Möbeln, weil ich damals dachte, so müsse „man“ es halt machen. Ich hatte viel Fassade aufgebaut und viel Geld für Andere erwirtschaftet, um diese Anderen zu beeindrucken.

So habe ich gelebt, mit Häusern wie mit Autos: Die ersten Autoträume entstanden beim Autoquartett-Spielen. Wer die höhere PS-Zahl auf der Karte hatte, der gewann. Später ging es um die äußere Form: Wen beeindrucke ich wie? Es dauerte einige Zeit, aber irgendwann begriff ich: Das Äußere wird von den Menschen draußen gesehen, aber nicht von mir, wenn ich selbst drin sitze! Nachdem ich dies verstanden hatte, konnte ich mir konsequenter die Autos oder Wohnungen kaufen, bei denen der Hauptaspekt war: Wie fühle ich mich da drin, und zwar egal, was andere im Außen denken? Denn erst dann beginnt die Freiheit des Seins und die Möglichkeit, sich selbst zu leben.

Das klingt vielleicht ein bisschen so, als sei ich gegen tolle Autos und anderes Materielles. Aber ganz im Gegenteil: Ich bin sehr dafür, das zu haben, was man wirklich will! In meinem Zielerreichungsprogramm Der Goal-Achiever gibt es einen wichtigen Satz:

„Was du dir wünschst, musst du vor keinem rechtfertigen, nicht einmal vor dir selbst.“

… Und schon gar nicht vor anderen Menschen. Jeder Erfolg, jeder Luxus ist gegönnt, wenn es dem wirklich Inneren entspricht und zum Purpose passt. Nicht nur gegönnt, sondern viel mehr: Ich fordere genau dazu auf!

Reich sein für eine bessere Welt bedeutet, dass wir uns für Wohlstand einsetzen, und zwar für einen sinnvollen, qualitativen Wohlstand, der uns Menschen weiterbringt in eine Gesellschaft, in der wir alle ganzheitlich wachsen können. Dies bedeutet auf gesellschaftlicher Ebene, nicht nur auf das Bruttoinlandsprodukt zu schauen und auf geschriebene Rechnungen, sondern auch auf die Qualität der Geschäfte, die dem zugrunde liegen.

Im nächsten Blog-Beitrag werde ich etwas mehr zum Human Development Index (HDI) schreiben, der schon über 20 Jahre bei der UNO liegt aber noch nicht „durchkommt,“ wie man so sagt. Mit dem HDI wird der Wohlstand eines Landes nicht nur an geschriebenen Rechnungen gemessen, sondern – unter anderem – auch am Gesundheitszustand und Bildungszustand der Bevölkerung. Nehmen Sie sich kurz diesen Grundgedanken zu Herzen und übertragen ihn auf Unternehmen, Familien und uns Einzelpersonen. Wie kann die Anwendung des HDI diese Personen, Familien, Unternehmen transformieren?

Ich bin mir sicher: Auf diese Art und Weise kommen wir schon mehr in Richtung dessen, was der Sinn des Ganzen sein kann und sollte. Worum geht es wirklich, und worum sollte es uns gehen? What’s the Purpose?

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