Wir schaffen das!

Sicher haben Sie schon einmal das oben abgebildete Poster gesehen. Ursprünglich wurde es zum Zweck der Kriegspropaganda geschaffen, später wurde es zum Sinnbild der feministischen Bewegung und vieler anderer – friedlicher – Initiativen. Inzwischen ist “We can do it!” zum geflügelten Wort geworden.

Vor allem in den USA ist es ein kraftvoller Ausdruck vom Willen, etwas zu bewegen und zu verändern. In Deutschland jedoch ist „Wir schaffen es!“ schon fast ein Schimpfwort und eher von Zynismus als von Optimismus und Tatendrang geprägt.

Hier möchte ich erklären, wo der Unterschied liegt – und was wir tun können, um zu aktiven Optimisten zu werden, die jedes Problem lösen können.

Seit Jahren vertritt unsere Bundeskanzlerin diese Einstellung: „Egal, welches Problem auf uns zukommt, wir werden das schaffen!“ Sie verkörpert Optimismus und Aktivität. Gerade in letzter Zeit jedoch erhofften sich Teile der Presse, höhere Auflagen zu bekommen, indem sie – teils sehr stumpf – dagegen wetterten. Frau Merkels politische Gegner nutzten wiederum dies, um mit kruden Nonsens-Thesen wie „einen Zaun über die Alpen ziehen“ ein Wahlergebnis zu erlangen, das auf Angst und Zynismus und schon gar nicht auf Realismus fußt. Zäune über die Alpen hat mit Realität nichts zu tun.

Das ist sehr bedauerlich und erschreckend. Ganz gleich, ob es die Medien sind oder andere Politiker: Viele sind einfach nur deshalb gegen etwas, um die Auflagen zu steigern oder um Angst schüren, damit sie Stimmen aus dem Kontra-Haufen fischen.

wecandoit-smallWas mich dabei aber am meisten „aufregt“: Dass Menschen durch dieses permanente Bombardieren mit Unwahrheiten und falscher Energie zu Opfern gemacht werden. Vielleicht merken sie es nicht bewusst, aber unbewusst machen wir viele zum Opfer, wenn wir nicht ganz klar darüber nachdenken und nicht ganz klar diese falschen Gedanken und Energien von uns abwenden.

Und so wurde aus dem reellen, anpackenden, optimistischen „Wir schaffen das!“ nach und nach ein von Falschheiten erzeugter Pessimismus: „Wir können das ja nicht schaffen,“ „wir gehen unter,“ oder sogar „die Flüchtlinge nehmen uns alles weg.“ Einzelne laute Stimmen machten aus einer riesigen Chance ein großes, falsches Drama, und leider gingen ihnen viele Menschen auf den Leim. Wir kennen das aus der Vergangenheit, und haben kaum daraus gelernt. Schon 2012, als das fantastische Gerücht entstand, die Erde würde aufgrund der Vorhersagen des „Maya-Kalenders“ untergehen, räumten einige Menschen ihre Konten leer und gaben ihr letztes Geld aus, weil sie an das falsche Drama glaubten.

Oft werden wir zu Opfern, weil wir nicht genügend verstehen, wie unser Gehirn funktioniert, wie die Welt funktioniert. Schauen wir uns dazu noch einmal das Wort Problem an. Im Grunde bedeutet dieses altgriechische Wort nichts anderes als „etwas, das zur Lösung vorgelegt wird.“ Das Wort „pro“hat eine durch und durch positive Bedeutung — denken Sie nur an pro und kontra: pro ist immer etwas, was dafür spricht. Die negative Energie, die wir oft auf dem Wort Problem haben, müsste eigentlich zu dem Wort Kontra-blem gehören! Wie sind wir bloss darauf gekommen, eine negative Energie auf das Positive zu setzen?

Wir leben in Dualitäten: Wo ein Oben, da ist ein Unten; wo ein heiss ist, ist auch ein kalt; wo arm ist reich. Und wo ein Problem ist, muss es eine Lösung geben, selbst wenn wir sie noch nicht sehen. „Wir schaffen das“ bedeutet also: Wir wissen um die Tatsache, dass es eine Lösung gibt, und wir konzentrieren uns darauf sie zu finden. Denn dass eine Lösung da ist, heisst noch nicht, dass wir sie immer gleich sehen oder dass sie uns gefällt oder dass es leicht ist. Aber die Lösung ist da, sonst könnte es das Problem nicht geben!

Meine größte Hochachtung also davor, dass eine Führungspersönlichkeit wie die Bundeskanzlerin sinngemäss sagt:

„Wir als Volk sind nicht ohnmächtig, wir als Volk sind Gestalter, wir als Volk werden immer dann, wenn es ein Problem gibt, gemeinsam die entsprechende Lösung finden und unsere Zukunft gut gestalten können.“

Leider nutzen Teile der Presse oder andere Politiker dies für ihre persönlichen Interessen, sei es zur Steigerung der Auflage oder für irgendeinen erhofften Wahlgewinn. Sie zerfleddern das „wir schaffen das“ und suggerieren das Gegenteil. Sie sagen, es sei eine Illusion, dass das Problem gelöst werden könnte. Und genau hier ist der Irrtum dieser Nein-Sager. Denn es geht nicht um Illusion oder nicht-Illusion! Es geht um die Fakten.

Denken wirkt!

Die Quantenphysik besagt, der Beobachter bestimmt den Ausgang des Experiments. Dr. Jürgen Karsten erklärt in seinem Buch Das Mentalprinzip – Denken wirkt!, wie wir Aussagen regelrecht materialisieren können. Die Logik bei alledem ist: Wer neue Aufgaben bekommt, darf gar nicht wissen, wie sie zu lösen sind. Es ist wie mit dem Satz „Ein General, der einen Krieg gewonnen hat, geht in den nächsten Krieg wieder mit der gleichen Strategie.“ Das kann sehr gefährlich werden, weil die anderen seine Strategie jetzt kennen.

Neue Aufgaben erfordern neue Lösungen. Es geht nicht nur um Problem-Bewältigung. Wenn ich Wünsche und Ziele erreichen will, die ich noch nie erreicht habe (egal ob es um persönliches Wachstum geht oder etwas materielles), dann darf ich am Anfang gar nicht wissen, wie es geht! Denn dann komme ich nur wieder mit alten Verhaltensweisen, die ich schon kann, und bekomme dann konsequenterweise immer nur die alten Ergebnisse.

Anders auf den Punkt gebracht: Wenn ich weiss, wie es geht, ist meine Vision zu klein! Deshalb bedeutet „wir schaffen das“ vor allem das Verstehen der Gesetzmässigkeiten und die Bereitschaft, auch eine noch nicht sichtbare Lösung sichtbar zu machen, anzunehmen und zu organisieren. Und es zeigt das Verstehen, dass zu jedem Problem eine Lösung gehört und wir gemeinsam bereit sind, uns dieser Lösung anzunehmen.

Und logischerweise kann jeder, der dagegen spricht, der diese These bekämpft, nicht im Win-Win, sondern nur im Win-Lose leben. Aber eine Zukunft für uns alle positiv zu gestalten, und zwar so positiv, dass wir heute noch gar nicht wissen, wie sie zu gestalten ist, nur das ermöglicht eine Win-Win-Kultur.

 

Ich weiß, dass unsere Welt noch nicht konsequent Win-Win lebt. Sie lebt noch nicht konsequent zukunftskonstruktiv und gestaltend. Um uns dafür einzusetzen, haben wir die Winspiration Day Association ins Leben gerufen. Denn wo auch immer es eine Aufgabenstellung, ein Problem gibt, gibt es auch eine Lösung. Eine Lösung, mit der wir morgen gemeinsam unsere Zukunft besser gestaltet haben werden und konsequenter win-win leben können. Und ich bin überzeugt davon: Wir schaffen das!

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