Sonnenburgs Scheibentheorie

Bloß keine Angst, ich habe nicht die Absicht, auf die lange überholte Theorie einer flachen Erde oder Erdscheibe aufzuspringen und Sie damit sofort gähnend gelangweilt zu vertreiben. Ganz im Gegenteil, es ist mir heute ein Bedürfnis, eine besondere Erkenntnis mit Ihnen zu teilen!

Vor kurzem sprach ich mit meinem Freund Herwig. Er vertraute mir besorgt an, dass er mehr und mehr das Gefühl hat, zu altern und sich dadurch gesundheitlich anfälliger fühlt. Er, der als souveräner Vielflieger gilt, überlegt sich nun plötzlich jede Flugreise zweimal, da ihm Flüge körperlich und konditionsmäßig seit einiger Zeit extrem zu schaffen machen. Dieses Thema schien ihn intensiv zu beschäftigen, ihm sehr am Herzen zu liegen. Ich erlebte Herwig zu meinem Erstaunen an diesem Tag ziemlich irritiert, nahezu verstört und definitiv nicht in seiner Mitte. Verwunderlich, denn gerade er ernährt sich seit Jahren extrem achtsam, kümmert sich liebevoll um sich selbst und achtet vor allem auch bewusst auf seine Gesundheit. Deswegen dachte ich, es sei an der Zeit, ihm meine Sichtweise betreffend seine Bedenken mittels meiner „Scheibentheorie“ darzulegen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind in Ihrem Auto unterwegs, in schnellem Tempo. Und plötzlich macht es „Klacks“ – und ein unschöner Fleck ist auf Ihrer Frontscheibe erschienen. Wie reagieren Sie? Irritiert, verärgert, in Ihrem Sinn für Ästhetik getroffen? Ich denke, das wird darauf ankommen. Nämlich darauf, in welchem Zustand sich Ihre Frontscheibe befindet. Sind Sie kurz vor der Abfahrt noch in eine Waschstraße abgebogen, um auf der Reise freie und klare Sicht zu haben und nach 8 zurückgelegten Kilometern landet der Fleck direkt vor Ihnen, punktgenau über dem Lenkrad, dann werden Sie vermutlich irritiert und eventuell auch verärgert sein. Die schöne, glänzende und strahlende Scheibe – verunstaltet. Sie werden für den Rest der Fahrt nur noch zwanghaft diesen Fleck anstarren, ihn eventuell zum Fokus Ihrer Gedanken machen. Wenn Sie jedoch aus Zeitgründen mit einer bereits verschmierten und definitiv nicht sauberen Frontscheibe in diese Fahrt gestartet sind, dann wird Ihnen ein neu hinzugekommener Fleck direkt vor Ihnen kaum auffallen oder Sie gedanklich beschäftigen.

Wie immer im Leben, kommt es auch hier auf die Ausgangssituation und ganz speziellen Umstände an. Denn: Je mehr wir in puncto innerer wie äußerer Lebensführung auf uns achten, je „reiner“ und „klarer“ wir dadurch sind, desto sensibler werden wir auf Unreinheiten jeglicher Art reagieren. Wir spüren viel schneller als früher, wenn wir etwas Falsches gegessen haben. Wir werden sofort wahrnehmen, wenn wir uns in energetisch für uns nicht passenden Räumen aufhalten. Wir werden auch rasch fühlen, wenn wir energetisch niedriger schwingende Menschen um uns haben. Das ist aber nun mal der „Preis“, der für eine höher und höher werdende Schwingung zu bezahlen ist: Eine steigende Feinfühligkeit für die uns umgebenden Energien. Ein gewisses Unwohlsein in Menschenmengen – wie z. B. in Flugzeugen, wo sich diverseste Energien auf kleinstem Raum treffen und vermischen.

Und genau das erklärte ich Herwig! Ich war und bin nämlich davon überzeugt, dass seine Befindlichkeiten absolut nichts mit seinem Alter zu tun haben. Herwig hat Zeit seines Lebens, besonders während der letzten Jahre, durch gesunde Gedanken und ebenso gesunde Aktivitäten seine Schwingung permanent erhöht. Logischerweise wirkt sich dies auf seine Reaktionen betreffend sein Umfeld aus. Wenn sich unsere Umgebungen weniger schnell oder auf einer anderen Frequenz entwickeln als wir dies tun, dann entsteht automatisch eine energetische Diskrepanz. Herwig ist nicht alt, er schwingt hoch!

Wie können wir im Alltag und in unserem Leben damit am besten umgehen? Nun, die Kunst ist, die Scheibe für uns stets sauber zu halten und weiter konstant an unserer Schwingung zu arbeiten. Auf diesem Weg umzukehren oder stehenzubleiben, ist ja keine Option. Wir müssen akzeptieren und verstehen, dass es verschiedene Schwingungen gibt und diese so gut wie möglich annehmen. Mit ihnen leben. Auf keinen Fall dürfen wir zum Menschen-Verachter werden oder etwa gar nicht mehr unter die Leute gehen. Und schon gar nicht sollten wir immer „den anderen“ die Schuld geben, sondern auch unsere eigene Verantwortung bewusst übernehmen. Wenn wir dies für uns verinnerlicht haben, können wir auch die Fliegen lieben, die unsere Frontscheibe verunstaltet haben. Denn schließlich waren wir es, die zu schnell gefahren sind und damit für deren tragisches Ende auf unserem Auto gesorgt haben …

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