Die Renaissance-Gesellschaft

Bei meinem jüngsten USA-Besuch hatte ich nicht nur die Gelegenheit, zum Winspiration Day zu sprechen, sondern auch viel Zeit, in den dortigen Buchhandlungen nach Neuem zu stöbern. Wie so oft war ich erstaunt: Auch im Internetzeitalter gibt es noch so viele exzellente Bücher, die erst Jahre später im deutschsprachigen Raum ankommen – wenn überhaupt!

Ein Buch begeisterte mich besonders: The Renaissance Society von Rolf Jensen und Mika Aaltonen. Schon der Untertitel machte mich neugierig: „Wie der Wechsel von der Traumgesellschaft zum Zeitalter der individuellen Kontrolle die Art und Weise verändern wird, wie wir Geschäfte machen.“

Dass große Veränderungen speziell für die so genannte alte Welt – die Wohlstandsländer – anstehen, das spüren wir schon jetzt: Der teils massive Strukturwandel ist jedem bewusst. Aber wohin geht es genau? Dieses Buch gibt einen interessanten Ausblick in die nahe und ferne Zukunft.

Besonders interessant fand ich, dass viele Argumente der Autoren (die führende internationale Unternehmen beraten) wunderbar mit den Gedanken der „umgedrehten Top 5“ übereinstimmen. Tatsächlich wird es immer wichtiger, den Purpose zu leben: Wichtiger nicht nur für das Individuum, sondern vor allem auch für Unternehmen. Auch diesen Gedanken greifen die Autoren auf.

Gefreut hat mich dann auch besonders, dass Jensen und Aaltonen in ihrem Werk auf die Arbeit von Professor Ichak Adizes verweisen. Bin ich doch schon „ewig“ ein Fan seines Beratungsansatzes! (Wissen Sie schon? Dessen Weiterentwicklung hat im deutschen Sprachraum zur V-I-S-E® Analyse und einem modernen Unternehmenssteuerungstool geführt. Die Win-Win AG ist seit Herbst 2012 einer der ganz wenigen Lizenzgeber für dieses Tool.)

Noch viel wichtiger aber, vor allem in Hinblick auf unsere Arbeit mit dem HDI (Human Development Index) ist das Glück, das zu einem immer größeren Erfolgsfaktor werden wird. Bürger der etablierten St aaten kann man nicht mehr alleine über Geld und materiellen Wohlstand ködern, denn die Lebensqualität und die persönliche Zufriedenheit bekommen einen immer größeren Stellenwert. Die Glücksforschung zeigt ganz klar, dass Geld nur wenig motiviert, und ab einem bestimmten Niveau überhaupt nicht mehr.

Wie die Winspiration Association fordert, sollte es eine Aufgabe des Staates sein, seine Arbeit auch danach auszurichten, dass Bürger nicht nur wirtschaftlich wohlhabender werden, sondern vor allem glücklicher. Und endlich macht Europa den nächsten großen Schritt: Großbritannien plant, einen nationalen Glücksindex einzuführen.

Können wir uns nicht glücklich schätzen, in einer Zeit zu leben, in der Glücklichsein in der Politik und in der Geschäftswelt an Bedeutung gewinnt? Freuen Sie sich noch mehr darüber, wenn Sie diese Erkenntnisse in Ihre Arbeit integrieren und entdecken, wie sich die Geschäftswelt wandelt!

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