Die 180-Grad-Denke

Als ich nach dem Studium begann, mein Business aufzubauen, war einer meiner Standardsätze dieser: „Das muss man eben so machen, um Erfolg zu haben!“ Gemäß diesem Satz nahm ich Kredite auf und war sogar stolz darauf, sie zu bekommen. Weil „man“ es eben so machte. Weil ich dachte: Wer aus bescheidenen Verhältnissen kommt, muss all das nachmachen, was „die Erfolgreichen“ so luxuriös darstellen.

Und so kam ich am Ende dazu, dass ich in Hamburg an feiner Adresse ein Bürohaus hatte, mit Anwaltskanzlei, Steuerberatungsgesellschaft, Finanzberatung und Bauträgergesellschaft. Äusserlich sah es so aus, als hätte ich es geschafft. (Wie es innerlich war, habe ich in meinem Buch Lieber die ganze Welt gegen mich als meine Seele ausführlich dargestellt.)

Es dauerte lange, bis ich kapierte, dass ich auf einer Spur lief, die „man“ mir so vorgegeben hatte. Für die Banken aber, die mir die Kredite gaben, war ich ein wunderbarer Kunde, und sie verdienten viel – sehr viel – an mir.

Meine Ausrichtung bestimmte sich immer nach der Frage, wie viel Monat ich noch auf dem Bankkonto hatte, wie viel ich noch ausgeben kann, wie viel Luft noch bleibt. Und so war ich immer limitiert. (Diese Limitierung fing schon in der Kindheit an: Wie lange darf ich noch draußen bleiben? Wann muss ich wieder ins Haus kommen? Wann muss ich ins Bett?)

Ich wäre wohl bis heute in dieser Spur weitergelaufen, hätte ich nicht eines Tages realisiert, dass es eigentlich um 180 Grad anders sein muss. Wie vom Gedankenblitz getroffen realisierte ich, dass ich mich auch umdrehen und das Konto von der anderen Seite anschauen konnte. Denn wenn man das tut, gibt es kein Limit. Jedenfalls hat mich noch nie eine Bank angerufen und gesagt, „Entschuldigen Sie, Herr Sonnenburg, aber Ihr Konto ist voll. Sie müssen ein neues aufmachen.“ Diese Wende hat mein Leben auf den Kopf gestellt, oder genauer gesagt: Auf die Füße. Denn Kopf stand es vorher, als ich in Limitierungen dachte. Plötzlich gab es kein Limit mehr, weil der Blick grundlegend anders war. So wurde ich vom Minusmillionär zum Plus-Millionär.

Später tat ich dasselbe im Gesundheitsbereich: Früher hatte ich mich gefragt, wie viel Arbeit, wie viele Überstunden ich aus meinem Körper noch herausquetschen konnte. Heute überlege ich: „Wie fit kann ich sein?“ und „Wie kann ich mit weniger Einsatz gesundheitlich mehr erreichen?“ Heute bin ich fitter als vor 20 Jahren! Also man kann auch mit zunehmendem Alter fitter werden!

Unsere Gesellschaft hat den Fokus auf Limitierungen. Förderung zur Kreativität ist nicht vorgesehen. Wir wissen heute zum Beispiel, dass die ersten drei Lebensjahre eines Menschen entscheidend für die Entwicklung des Gehirns sind. Aber sind unsere Kindergärten mit den allerbesten Lehrern gefüllt? Nein, Kinder werden dort „abgegeben“ und „ruhig gestellt.“ Sie dürfen spielen, aber man darf sie doch nicht schon in jungen Jahren zu den bestmöglichen Menschen werden lassen … welch ein limitierter und zynischer Blick dies doch ist! In welch einer Gesellschaft könnten wir leben, wenn wir unserem Nachwuchs in diesen einmaligen Jahren so auf das Leben vorbereiten würden, dass jeder sein volles Potenzial nutzen kann? (Damit meine ich nicht den übersteigerten Ehrgeiz mancher Eltern, ihr Kind zum Vorzeigeexemplar zu machen sondern die Chancen, die wir uns alle vergeben, weil wir nicht alles tun, um das Potential unserer Kinder zu wecken.)

Ein anderes Beispiel für Limitierungen ist die Sozialhilfe: Sie sollte, wie das Wort schon sagt, eine Hilfe in der Not sein und dazu dienen, Menschen wieder in ein eigenverantwortliches Leben zu führen. Zu meiner großen Frustration gibt es aber heutzutage Lehrer, die es gut meinen, aber alles andere als gut machen: Sie richten einen enormen Schaden an, indem sie bereits Schulkindern beibringen, wie sie Hartz-4-Anträge ausfüllen! Diese Limitierung nehmen die Kinder aus der Schule mit ins Leben, den Blick nach unten gerichtet.

Auch Ärzte und Pharmaunternehmen sollten nicht zur Haupt-Aufgabe haben, mehr Profit zu machen und Börsenkurse nach oben zu bringen sondern sich stattdessen ständig fragen, was sie tun könnten, um überflüssig zu werden. Es ist wichtig, Hilfe in Not zu leisten – für Sozialhelfer genau wie für Ärzte und Pharmaunternehmen –, aber sie schauen  zu oft in ddie falsche Richtung. Wie großartig wäre es, wenn sie den Blick um 180 Grad drehen würden? Wenn sie sich die Frage stellen „Was können wir tun, damit die Menschen draußen erfolgreich und gesund sind und wir nicht mehr gebraucht werden?“ Dazu müssten sie aus der Angst kommen, nicht mehr überlegen bzw. anerkannt zu sein. Das wiederum liegt an uns, an der Gemeinschaft, dass wir Menschen begrüßen, achten und dann unterstützen, die Grossartiges geleistet haben.

Um die Welt zu verändern, müssen sich aber nicht nur alle „schädlichen“ Lehrer oder „bösen“ Pharmaunternehmen ändern. Jeder kann und sollte damit anfangen. Wenn du dein Leben um 180 Grad drehst, kann sich die Welt für dich immens verändern. Lebensfreude, Gesundheit und Wohlstand werden nach oben schnellen. Und du wirst automatisch zum Vorbild für deine Mitmenschen. Denn Wohlstand ist genügend für alle da, er ist nur – noch – falsch verteilt. Viele Menschen sind überzeugt, dass Wohlstand nichts für sie ist, dass sie nicht berechtigt sind, es nicht verdienen – oft, weil sie in einer Gedanken-Welt aus Limitierungen groß geworden sind. Hier erinnere ich auch dan den Blog-Beitrag, in dem ich frug: Was hat ein römischer Pferde-Arsch mit dem Spaceshuttle zu tun?

Das Ent-Lernen ist oft schwierig. Aber nicht, weil es die fördernden Gedankenmuster in der Welt nicht gibt (es gibt Tausende, die den 180-Grad-Dreh geschafft haben!), sondern weil die „Programmierung“ der Limitationen so stark ist. Und wir sehen die Welt zwar mit unseren Augen, aber immer durch die Brille unserer Überzeugungen, Glaubenssätze, Paradigmen. Sobald wir diese ändern und die Brille absetzen, sehen wir neue Möglichkeiten.

„Wo habe ich heute beobachtet, was in meinem Umfeld um 180 Grad gedreht gehört? Wie kann ich freier mein volles Potential leben und dabei mehr Wohlstand schaffen?“ — Wie wäre es, wenn du dir jeden Abend diese Fragen stellst?

Manchmal kommen die Antworten auf diese Frage „nur“ aus dem Kopf. Wie sie aus deinem ganzen Wesen kommen können, lernst Du in meinem CD-Kurs Sub-Personalities und vor allem im dafür kreierten Workshop/Seminar SeelenPower. Ende August / Anfang September gibt es das einzige noch in diesem Jahr. Es ist deine Chance, melde dich gerne an.

Herzlichst,

Wolfgang Sonnenburg
winning for life

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