Forgiveness: the path to freedom

Was ist Freiheit eigentlich wirklich? Oft wird „Freiheit“ mit anderen Wörtern konkretisiert. So gibt es zum Beispiel die „finanzielle Freiheit“ oder die „innere Freiheit.“ Einige Leser erinnern sich vielleicht noch daran, wie erleichternd es war, nach dem Mauerfall endlich wieder Reisefreiheit zu haben.

Ist Freiheit also dann gegeben, wenn wir das tun können, was wir möchten? Oder definiert sie sich so, wie Jean-Jacques Rousseau es ausdrückte? „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.“

Freiheit: Nur Wissen hilft nicht viel weiter.
Heutzutage geht es nicht mehr so sehr um das Müssen. Es geht viel mehr um das Können. Freiheit bedeutet, alle Potenziale nutzen zu können, die man hat, und sich selbst neue Potenziale zu erschließen.

Wir alle wissen doch gut genug, wie wir unser Leben besser gestalten könnten. Unsere Ernährung, Bewegung, Beziehung zum Geld und so weiter — das alles basiert doch nicht alleine auf dem, was wir wissen. Ist es nicht so, dass wir täglich gegen besseres Wissen agieren? Auf dem Sofa bleiben, wenn wir Sport machen könnten und Chips essen, wenn wir auch gesund essen könnten?

Dann zu sagen „es ist Teil meiner Freiheit, mein Wissen nicht anzuwenden“ ist eine Ausrede! Freiheit ist es nur dann, wenn wir uns mit Leichtigkeit unserem Wissen gemäß verhalten können.

Die wichtigen Fragen sind also: „Kann ich wirklich ganz frei entscheiden?“ und „
Kann ich meinen Freiraum wirklich nutzen?“

In Beratungen ist oft die Herausforderung, diesen Freiraum (wieder) zu entdecken. Denn diesen haben wir uns über die Jahre oft ausgeblendet. Wir können leicht prüfen, ob und in welchem Maße wir frei sind, wenn wir achtsam sind und uns fragen, wie wir mit Reizen von aussen umgehen. Sind die Reaktionsmuster immer dieselben? Oder haben wir den Freiraum auch bei Stress im (vom) Aussen anders, neu zu reagieren?

Starre Reaktionsmuster sind Ignoranz unseres Freiraums

Jemand verhält sich anders, als ich es mir gedacht habe; beim Autofahren werde ich von einem anderen Fahrzeug geschnitten oder abgedrängt; Mitarbeiter oder Kinder verursachen ein Desaster nach dem anderen … Viele Lebenssituationen geben uns die Möglichkeit wahrzunehmen, ob wir in einem starren Reaktionsverhalten sind, oder ob wir eine Verhaltensauswahl haben und eine Wahl treffen.

Im Wort Verantwortung steckt das Wort Antwort: Nehme ich also meine Verantwortung wahr, die Antwort zu wählen oder kann ich nur reflexartig reagieren? Hier liegt der Schlüssel zur wirklichen Freiheit. Egal, wie viel Geld wir haben, wenn wir immer in der Reaktion bleiben, sind wir nicht frei. Nicht wirklich, wirklich frei. Viel Geld bedeutet dann nur, die Unfreiheit luxuriöser zu gestalten! (Das ist eins der Themen meines Buches Lieber die ganze Welt gegen mich als meine Seele.)

Dann doch lieber weniger Geld haben und wirklich frei sein? Ideal ist natürlich die wirkliche Freiheit verbunden mit dem frei gewählten Wohlstand. Erst dann haben wir auch echtes Vermögen. Dann vermögen wir, wirklich das zu tun, was wir tun mögen.

Warum aber sind wir denn nicht alle völlig frei, unseren Freiraum zu nutzen?

Erstens, weil es uns meist keiner aufgezeigt hat, dass es ihn gibt und welche Bedeutung er für uns hat. Doch das größere Problem ist, das wir durch unsere unfreien „Erzieher“ manipuliert wurden, gedrängt wurden, schnell zu reagieren. Wir wurden zum Reagieren erzogen. Wir lernten in den meisten Fällen auch nur eine Verhaltensweise, wie auf Stress etc. zu reagieren ist. — Und alle reagieren doch, also muss es doch so richtig sein, oder?

Nein, nicht alle reagieren. Einige wenige, meist die oft zitierten „Super-Erfolgreichen,“ gestalten ihr Leben frei. Alles, was im Außen geschieht, sind Fakten. Oder wie mal ein Geschäftspartner sagte, „Einladungen, aus der Mitte herauszufallen.“ Und warum fallen wir so oft heraus? Weil wir urteilen, weil wir ausser uns sind. Weil wir das Aussen, weil wir den/die andere/n verantwortlich machen.

Vergebung als Weg zur wirklichen Freiheit

Ich hatte jahrelang meinen Vater verantwortlich gemacht, die Lehrer, die Regierung, meine Partner. Immer lag das Problem für mich im Aussen, weil ich ja reagieren „musste.“ Ich hatte meinen Freiraum nicht entdeckt. Ich hatte nicht erkannt, dass das, was in mir, in meinem Kopf, in meinem Körper passiert, allein von mir bestimmt wurde, durch meine Be- und Verurteilung von Fakten.

Aus dieser Programmierung kam ich letztlich nicht allein über das Erkennen dieses Unsinns heraus. Erst die Vergebungsarbeit half mir vollständig.

Natürlich habe auch ich mich eine Weile gesträubt: „Das war schlimm, was mir da angetan wurde!“ Und ja, teilweise erlebte ich wirklich heftige Ungerechtigkeiten. Doch Vergebung bedeutet nicht, etwas ungeschehen zu machen. Es bedeutet auch nicht, anderer Leute Fehlverhalten gut zu heissen.

Vergebung bedeutet lediglich, loszulassen. Die energetische Zwangsverbindung aufzulösen. Es bedeutet, nicht mehr reagieren zu müssen!

Als ich dies verstanden hatte, nahm ich mir einen Extra-Urlaub. Einen Vergebungs-Urlaub!

14 Tage schrieb ich alle Namen auf, die mir einfielen. Dann ging ich mit jeder Person einen mentalen Vergebungsprozess durch: Ich versetzte mich in einen Alpha-Zustand (in dem der Körper hoch entspannt, das Gehirn aber völlig wach ist) und rief mir eine Person nach der anderen ins Bewusstsein, um ihr – oder, genauer, ihrem Abbild in meinem Inneren – zu vergeben.

Manchmal war es ganz leicht, manchmal musste ich Widerstände überwinden, um wirklich loslassen zu können. Immer wieder musste ich mir dann ins Bewusstsein rufen: Es geht nicht um die Tat, das Verhalten und auch nicht um die andere Person. Es geht um mich! Um meine Freiheit!

Gerade dort, wo man nicht so leicht vergeben mag, ist das Vergeben umso wichtiger. Je mehr ich begriff und erlebte, wie gebundene Energie zu mir zurückkam und mir wieder zur Verfügung stand, umso mehr wurde ich gesünder, fitter, konnte wieder fröhlicher und glücklicher sein und vor allem meinen Freiraum nutzen.

Im Juni war ich in Kenia/Nairobi. Dort hatte ich ein Businesstreffen. Später hörte ich, dass das junge Paar, mit dem ich mich traf, folgenden Kommentar zu einem Businesspartner abgab: „Wolfgang ist so glücklich und frei, so möchten wir auch werden.“ Das war für mich das grösste Kompliment, dass ich mir nur wünschen kann. Und es war die Vergebungsarbeit, die dies möglich machte. Vergebung – und darauf folgend alle Energie wieder 100-%ig bei dir zu haben, ermöglicht erst die wahre Nutzung deines Freiraumes.

Sei es dir wert!

Sincerely,

Wolfgang
winning for life

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