The company time allocation

Im vergangenen Monat schrieb ich über Die Illusion von „Keine Zeit!“ und darüber, dass man eben kein Zeitmanagement betreiben kann, sondern nur ein Aktivitäten-Management. Wer seine Tage nicht mit seinen eigenen Prioritäten füllt, der bekommt sie mit den Prioritäten anderer gefüllt.

Nun nutzen die meisten Menschen Kalender oder andere Zeitplanungs-Instrumente, um dort ihre Termine zu sortieren, und dabei ist der Fokus oft: „Wie passen die Termine?“ Viel zu selten geht es darum, das zu organisieren, das wirklich wichtig ist im Leben. Wir leben in einer Zeit, die von Dringlichkeit und Reaktion bestimmt wird, und viele fragen sich bei ihrer Planung nur noch, wo denn nun dieser oder jener Termin noch untergebracht werden kann.

Die Idee eines Terminplaners ist aber nicht, Termine zu sortieren, sondern die Manifestation des gelebten Purpose.

Das bedeutet, dass ich freie Zeit brauche, um zu reflektieren: Wer bin ich? Was will ich? Und ich brauche Tage, um von dort kommend meine wesentlichen Entscheidungen zu organisieren, um meine Zeit zu füllen. Der Kalender ist dann eher eine Erinnerung, ein Kontrollsystem, ob mein Konzept und meine Planung stimmig sind, und um so meine gewünschten Resultate zu erzielen.

Jedem Mensch wünsche ich, dass er oder sie Herr bzw. Frau der eigenen Zeit wird, ganz gleich ob als Unternehmer, Selbständiger oder sogar als Angestellter. Dazu gehört in erster Linie, sich nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich zuerst selbst zu bezahlen. Hierzu passt die Idee der Unternehmerzeitplanung, die ich ursprünglich vom Coach Dan Sullivan aus Chicago gehört habe:

Wenn Sie Ihren Purpose leben und Ihre Visionen erfüllen wollen, brauchen Sie keine Dringlichkeits- oder Reaktionstage. Früher hatte ich viele dieser Mischmasch-Tage: Ein wichtiges Telefonat, ein wenig Buchhaltung, eine längere Mittagspause, und so weiter. Immer wieder musste ich mich neu eintunen und verlor viel Zeit, und am Ende des Tages blieb eine Mischmasch-Stimmung.

Etablieren Sie für sich drei Tagestypen:

Typ 1 ist der freie Tag, von 0 Uhr bis 24 Uhr. Frei bedeutet hier: Kein Beruf, und auch keine Notizen! Notizen machen wir meist nur aus Angst, weil wir etwas vergessen könnten. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, einen Tag völlig frei zu halten von allem Beruflichen, manche können es kaum aushalten! Umso mehr ist dies ein Warnsignal, wie dringend Sie diese freien Tage brauchen. Planen Sie sie fest in Ihren Kalender ein.

Typ 2 ist der Fokustag, an dem Sie Ihre einzigartige Fähigkeit, Ihre einzigartige Stärke leben. Ein Sportler, der eine Goldmedaille anstrebt, wird nicht in 20 Sportarten trainieren, sondern nur in der einen, in der er besonders gut ist. Wir alle haben ein einzigartiges Naturell und einzigartige Fähigkeiten, die wir für uns voll nutzen sollten, der Wahlspruch ist: Stärken stärken! Planen Sie Fokustage, ohne lange Mittagspause, voll im Fokus auf Ihre Stärken, 24 Stunden lang.

Typ 3 ist der Organisationstag, an denen Sie die Fokustage planen. Um dies richtig machen zu können, müssen Sie Ihre Stärken kennen, Ihr einzigartiges Naturell und einzigartige Fähigkeit. Die Organisationstage dienen nur dazu, die Fokustage zu planen und das, was nicht zu Ihrer Stärke gehört, an andere Menschen zu delegieren, bei denen genau die Erledigung dieser Arbeit einen Fokustag ausmacht. Wenn ich z. B. mehr der Kreative und der Berater bin, brauche ich ganz konsequent jemanden für die Zahlen.

Diese Umstellung ist für viele Menschen nicht einfach, weil sie andere Gewohnheiten haben, und selbst wenn es unangenehme Gewohnheiten sind, definieren diese trotzdem eine Komfortzone, aus der auszubrechen schwierig sein kann.

Aber es lohnt sich! Wenn Sie im Jahr nur 100 Fokustage machen, und das sehr konsequent – so sehe ich es bei vielen Klienten und Kollegen, die das anwenden – werden Sie so viel mehr positive Resultate produzieren, dass sie wirtschaftlich und persönlich besser dastehen werden als mit den klassischen Mischmasch-Tagen.

Reflektieren Sie kurz: Wie wäre es, wenn Sie Ihre Kalenderplanung auf diese drei Tagestypen vereinfachen würden, und wenn Sie schrittweise die Anzahl der Orga-Tage pro Jahr auf, sagen wir, 40 reduzieren?

100 Fokustage plus 40 Orga-Tage bedeuten: Es bleiben Ihnen 225 freie Tage. Ein Leben in Freiheit und großer Erfüllung. Und genau das wünsche ich Ihnen!

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mit Wolfgang Sonnenburg vom 19. Dezember 2024

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